Skigebiet Hochficht

Skifahren am Hochficht: Kleine, feines Skigebiet im Böhmerwald

Wie manche von euch bereits wissen, bin ich ein Winterkind. Glitzernder Schnee, klare Luft und die Freiheit auf zwei Skiern – das liebe ich einfach. Und daher macht es mir großen Spaß, auch Skiurlaub in Skigebieten abseits meines Zuhauses, dem Salzkammergut, zu machen. Was steht in diesem Winter auf dem Plan? Das Skigebiet Hochficht im Norden Oberösterreichs. Das Mühlviertel zählt zwar nicht zu den Alpen, hat aber trotzdem Einiges zu bieten. Denn das Gebiet liegt im zauberhaften Böhmerwald. Und de facto handelt es sich beim Skigebiet Hochficht daher um das größte österreichische Skigebiet außerhalb der Alpen. Aber fangen wir am besten von vorne an:

Skigebiet Hochficht liegt im Dreiländereck

Beim Skifahren am Hochficht geht es mal nicht nach Kärnten, Salzburg, Vorarlberg oder Tirol sondern hoch hinauf in den Norden, genauer gesagt ins Dreiländereck Österreich, Deutschland, Tschechien. Hier mischt sich die oberösterreichische Kultur mit der bayerischen und der böhmischen – und das hat seinen ganz besonderen Reiz. Übrigens hört man das auch schon am Dialekt der Einheimischen, aber keine Sorge, so schlimm ist der nicht. 😉 Wer will, kommt daher rasch mit den Mühlviertlern ins Gespräch oder aber mit den vielen Gästen aus dem nahen Deutschland und Tschechien, die hier die Pisten ebenso unsicher machen.

Das Skigebiet Hochficht im Überblick

Das Skigebiet Hochficht liegt auf einer Meereshöhe zwischen 860 und 1.338 Metern in der Region Mühlviertel in Oberösterreich – und damit mitten im Böhmerwald. Dabei handelt es sich um eine etwa 120 Kilometer lange und bis zu 50 Kilometer breite Bergkette, die sich entlang der tschechisch-deutsch-österreichischen Grenze erstreckt. Die höchste Erhebung jenes Gebiets des Böhmerwaldes, das zum österreichischen Staatsgebiet zählt, ist der Plöckenstein mit 1.378 Metern Höhe. Dieser liegt nur etwa zehn Kilometer nördlich des Hochfichts, jenes Bergs, dem das Skigebiet seinen Namen verdankt und der mit 1.338 Metern Höhe dem Plöckenstein nur minimal unterlegen ist. Im Sommer gilt die Region Böhmerwald als Geheimtipp für Wanderer und Mountainbiker, die die Stille und immer noch weitgehende Unberührtheit dieser idyllischen und hügeligen Region genießen. Im Winter ruft dann eben der Berg bzw. der Hochficht zum Skifahren und hat dabei folgendes in petto:

Pistenplan Skigebiet Hochficht
Pistenplan © Hochficht Bergbahnen GmbH

Information für deinen Skitag am Hochficht

Insgesamt stehen Skifahrern und Snowboardern im Skigebiet Hochficht 20 Pistenkilometer offen sowie drei Kilometer zum Skitouren gehen.

  • Das Skigebiet Hochficht verfügt über eine der modernsten 10er Gondelbahnen des Landes, die erst 2018 eröffnet wurde. Dazu drei 4er-Sesselbahnen, zwei Schlepplifte und zwei Zauberteppiche für Anfänger.
  • Die Abfahrten teilen sich in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf. Die meisten davon sind blaue und rote Pisten, also perfekt für Anfänger und Fortgeschrittene.
  • Insbesondere Familien kommen hier voll auf ihre Kosten. Hier die Highlights: „Fichtl Kids Park“, „Reischa Junior Park“ für Pistenneulinge, weltweit erster Comic-Slalom, „Kids Funslop“, Wellenbahnen im gesamten Skigebiet, FIS-Rennstrecken, Funpark, „Fichtl Adventure Slope“, Rodelpiste.
  • Wer gerne die Nacht zum Tag macht, kann Nachtskilauf-Angebote nutzen – meist mittwochs und freitags.
  • Durch 100 % technische Beschneiung gilt das Skigebiet als schneesicher.
  • Eine Tageskarte kostet für Erwachsene 55 EUR. Wer nur zwei Stunden auf der Piste sein will, bezahlt 40,50 EUR, für drei Stunden sind es 45 EUR und für vier Stunden 48 EUR. (Stand 2023/24)

Tipp: Wer die Erwachsenen-Eintrittskarten vorab online kauft, spart im Schnitt 3 Euro!

Skifahren am Hochficht
Foto © Hochficht Bergbahnen GmbH

Direkt vor Ort gibt es auch einen Intersport-Shop mit Skiverleih für all jene, die noch das passende Equipment benötigen. Ebenso verfügt das Skigebiet Hochficht über eine Skischule und ein Skidepot. Geparkt werden kann je nach Einstieg beim Großparkplatz bei der Skiarena Hochficht bzw. Hochfichtbahn, welcher in der Gemeinde Klaffer liegt, oder bei der Talstation der Schwarzenbergbahn, die sich in der Gemeinde Schwarzenberg befindet. Beide Varianten dienen als idealer Einstieg für Tagesgäste.

Ein Tag Skigenuss im Böhmerwald

Als Standardvariante gilt der Großparkplatz direkt bei der Hochfichtbahn. Von dort geht es gleich einmal mit der 4er-Sesselbahn nach oben auf den namensgebenden Hochficht. Die glitzernden Bäume des Böhmerwaldes und die bestens präparierten Pisten machen den Skitag hier zu einem wahren Genuss. Apropos Genuss: Wenn der Hunger anklopft, kannst du dich im Fichtl-Restaurant bei der Skiarena verköstigen lassen oder du wählst eine der urigen Hütten.

Für Liebhaber der rustikalen Küche empfiehlt sich der Einkehr-Schwung beim „Gasthaus zum Überleben“, einer rustikalen Anlaufstelle samt fantastischem Ausblick und weitläufiger Sonnenterrasse. Gönn dir ein „Brat’l in da Rei“ und danach köstliche Bauernkrapfen bevor du deinen Skitag am Hochficht fortsetzt. Ich habe mir aber auch sagen lassen, dass das „Restaurant Zwieseltreff“, das höchstgelegene Gasthaus im Mühlviertel, ebenso einen Besuch wert ist und mit einer mindestens genauso tollen Sonnenterrasse lockt.

Skigenuss auf den Pisten am Hochficht
Foto © OÖ Tourismus/Moritz Ablinger

Das Mühlviertel: Ein Geheimtipp

Auch für all jene, die nicht so gerne mit Skiern oder dem Snowboard unterwegs sind, hat das Mühlviertel im Winter Einiges zu bieten. So gibt es etwa etliche Wege, um mit den Winterschuhen oder Schneeschuhen loszuziehen und so den Zauber des Böhmerwaldes einzufangen. Wer direkt bei der Skiarena Hochficht starten will, kann etwa bis nach Schöneben spazieren, wo das Hotel „INNsHOLZ“ samt Restaurant wartet. Für diese 12 Kilometer solltest du 4 Stunden einplanen. Auch die 3,6 Kilometer lange „Klaffer Runde“, die am Ortsplatz startet und rund um die Gemeinde am Böhmerwald führt, lohnt sich. Und wer lieber die Langlaufskier hervorholt, hat durch das „Nordische Zentrum Böhmerwald“ und seine rund 150 Kilometer Loipen ebenso die Qual der Wahl.

Der schneereichste Monat ist hier übrigens der Februar. Nächtigen kannst du sowohl in großen Hotels als auch charmanten, kleineren Unterkünften. Denn obwohl die Region abseits der klassischen Wintersport-Gebiete liegt, so entstanden in den letzten Jahren eine Reihe an Beherbergungsbetrieben in den umliegenden Gemeinden, darunter auch Naturhotels. Speziell kleinere Unterkünfte haben nicht selten den Vorteil, dass du dabei rascher mit den Einheimischen ins Gespräch kommst und so weitere Geheimtipps für die Region erhältst. Damit lässt sich das Maximum aus deinem Aufenthalt herausholen.

„Ficht ist Pflicht!“

Du siehst also: Auch wenn das Skigebiet Hochficht mit seinen 20 Pistenkilometern erst einmal klein klingt und viele das Dreiländereck Österreich, Deutschland, Tschechien nicht auf dem Radar haben, so gibt es hier jede Menge Möglichkeiten, um einen ganzen Tag – oder gar mehrere Tage – auf den Pisten zu verbringen oder mit spannenden alternativen Programmpunkten zu füllen. Kein Wunder, dass es bei den Einheimischen daher jeden Winter heißt: „Ficht ist Pflicht!“


Titelbild: © Hochficht Bergbahnen GmbH

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*