Gleich nach Weihnachten, so um den Dreikönigstag herum finden die ersten Faschingsbälle statt. Egal ob Land oder Stadt, die Leute freuen sich wieder mal richtig ausgelassen zu feiern, sich schick anzuziehen und in verrückte Kostüme zu schlüpfen. Aber woher kommt’s, dass wir uns im Fasching überhaupt verkleiden, und wo hat der Fasching seinen Ursprung?
Was hat der Fasching für eine Bedeutung?
Die einen meinen, dass wieder mal die alten Römer daran schuld sind. Die haben im März ihre Bacchusfeste zu Ehren des Gottes Dionysos gefeiert. Andere meinen, dass der Ursprung des Faschings in Griechenland gelegt wurde: Dort hat das neue Jahr im März begonnen, und das Jahresende, also die heutige Faschingszeit, wurde mit einem riesigen Fest gefeiert und diente der Reinigung. Quasi: Faschings-Detox 😉
Und in Österreich? Wie hat’s den Fasching nach Österreich verschlagen? Bei uns ist es ja in den Wintermonaten grimmig kalt, und nach 3 Monaten klirrender Kälte haben es auch wir Alpenländer satt und sehnen uns nach dem lieblichen Frühling: Was hilft? Eine Winteraustreibung muss her: Mit wilden Masken, bunte Kostüme und rauschenden, lauten Festen – soll den bösen Geistern des Winters der Garaus gemacht werden.
Besonders gefeiert wird der Fasching in Österreich im Ausseerland, nicht weit von meiner Heimat entfernt. Trommelweiber, Flinserl und Pless sind dort die zentralen Figuren des närrischen Treibens. Was hinter diesem Brauch steht, könnt ihr in meinem Beitrag über Fasching im Salzkammergut nachlesen.
Aber warum beginnt genau am 11.11. um 11.11 Uhr der Fasching?
Die Elf gilt seit der Antike als Narrenzahl, auch im Mittelalter wurde die Elf als besondere Zahl angesehen. Warum? Weil die Elf größer ist als “die Zehn Gebote” und um eins kleiner als die Zahl von Jesus Jünger. So dachte man damals, dass dies ein Grund zum Feiern sei. Aber eigentlich wird der Fasching am 11.11. ja nur eingeläutet, offizieller Beginn ist nach den Weihnachtsfeiertagen am 7. Jänner.
Die Faschingszeit dauert von Heiligen Dreikönig bis zum Aschermittwoch an. So richtig rund geht’s bei uns ab dem Donnerstag vor dem Faschingsamstag – der Höhepunkt ist dann am Faschingsdienstag. Danach beginnt die Fastenzeit bis Ostern – 40 Tage um sich und seinem Körper wieder etwas Ruhe zu gönnen.
Fasching im Salzburger Land: Wie verbringe ich den Fasching?
Bei uns in Koppl, und auch in den Umlandgemeinden, veranstalten die dörflichen Vereine die Faschingsbälle. Da gibt’s den Kameradschaftsball, den Sportlerball, den Trachtlerball u.v.m. – man zieht sich entweder schick an: Der Herr in Anzug und mit Krawatte, die Dame im Abendkleid oder, und das ist das Schöne: Man geht in Tracht: Für mich ist das immer ein Grund mich nach neuen Dirndlkleidern umzuschauen.
Ich mag Dirndlkleider nämlich sehr gerne, weil man bei uns immer und zu jedem Anlass perfekt gekleidet ist. Übrigens auch auf Reisen: Wir sind letztes Jahr zum ersten Mal mit unseren Dirndlkleidern verreist: Nach Sizilien, das war ein Spaß!
So richtig mit bunten Kostümen verkleidet geht man eigentlich nur auf die Faschingsbälle rund um den Faschingssamstag. Das ist bei uns der Feuerwehrball beim Kirchenwirt. Besonders lustig sind aber auch die “Weiberroas” und der “Hacklergschnas” beim Riedlwirt in Koppl. Jahrelang haben wir mit unserem Stammtisch die tollsten Kostüme gemacht und den ein oder anderen Stockerlplatz bei der Maskenpremiere gewonnen, wie hier im Mozartjahr 2006. Oder wie im Titelbild zu sehen ist, zu Ehren von Michael Jackson – haben wir uns als Zombies verkleidet und unsere Version des Thriller-Videos aufgeführt.
Für alle Faschingsfans gibt’s in vielen Orten praktische Ballkalender – und wer mehr über den Fasching in Österreich erfahren möchte, sollte vielleicht einen Besuch im Faschingsmuseum in Knittelfeld einplanen.