Shanghai: Salzburger Marionettentheater

Shanghai: Auf China-Tournee mit dem Salzburger Marionettentheater

[Gastbeitrag] Ich hätte nie gedacht, dass ich mal China reise. Das Land hat mich nie gereizt. Und vielleicht war ich genau darum sofort Feuer und Flamme als ich die Möglichkeit bekam nach China zu fahren. Genauer gesagt, in die beiden Millionen-Metropolen Shanghai und Chengdu.

China Diaries – Teil 1: Shanghai

First things first: Ich habe wirklich Glück. Damit meine ich aber nicht, dass ich glänzende 100 Euro Scheine auf der Straße finde und meine frische Bluse frühmorgens immer von Zahnpasta verschont bleibt. Ich meine, dass meine Lebensumstände glücklich sind. Und eben einem solch glücklichen Umstand habe ich meine China Reise zu verdanken.

Danke, dass ich mit nach China durfte!

Mein Freund arbeitet beim Salzburger Marionettentheater und das hat im November zwei Wochen in China aufgespielt. Ihr könnt euch also schon denken worauf ich hinaus will: “Ich durfte als (lästiges) Anhängsel mit. Juhu!” Und das Beste daran: Ich musste mir um nichts Gedanken machen. Flüge, Transfer, Unterkunft – alles schon organisiert. Ein Traum.

Ich musste also bloß meine Siebensachen in ein Köfferchen packen und schon konnte es losgehen. Erst von Salzburg nach Frankfurt, dann nach Shanghai. Etliche Reisestunden und 7 Stunden Zeitverschiebung später kamen wir in der Megacity an. Was folgt sind einige Eindrücke, eher fragmentarisch aufgearbeitet. Denn würde ich hier alles im Detail wiedergeben, so fände ich wohl nie ein Ende.

Shanghai: die Stadt, die an den Wolken kratzt

Alles Grau in Grau: der weite Himmel, die spiegelglatten Wolkenkratzer, die dreifach übereinander verlaufenden Straßen. Das ist mein erster Eindruck von Shanghai. Und darum bekomme ich bei der Fahrt von Flughafen zu Hotel den Mund kaum zu. Alles so riesig, so hoch, so anders. Was mir ins Auge sticht: Wäscheleinen hängen vor fast jedem Fenster, auch wenn die Luft alles anderes als frisch ist.

Shanghai, die Stadt die an den Wolken kratzt

Besonders überwältigt mich der extreme Kontrast zwischen modernen Skyscrapern und kleinen, bruchfälligen Hütten. Es scheint fast so, als würden die aalglatten, eiskalten Wolkenkratzer die gebrechlichen kleinen Häuser niederwalzen. In Shanghai werden übrigens am laufenden Band neue Wolkenkratzer gebaut. Viele davon sind als Bürogebäude gedacht, stehen aber angeblich noch leer.

Leere Bürogebäude in Shanghai

Seitenstraße in Shanghai

Von wässerigem Kaffee und Pandabärschlaf

Ich muss ganz ehrlich sagen, meine ersten beiden Tage in Shanghai habe ich vor allem mit Schlafen und Essen verbracht. Wie ein Pandabär – man muss sich der Kultur schließlich anpassen. Der wässerige Kaffee hat leider seinen Teil dazu beigetragen, meinen Jetlag zu verlängern. Doch dann hab ich begonnen doppelte Espresso bei Starbucks zu kaufen (obwohl ich diese Kaffeehauskette normalerweise tunlichst meide) – und schon ging es bergauf.

Ich bin dann auch mal durch Shanghai gehoppt

Erkundet habe ich Shanghai in erster Linie zu Fuß und mit dem Hop On Hop Off Bus. Der kostet umgerechnet rund 28 Euro für 24 Stunden und man kann sich gemütlich allen Sehenswürdigkeiten widmen. Das sind in erster Linie:

5 TOP Sehenswürdigkeiten in Shanghai

  1. Der Bund, das ist die Skyline von Shanghai, die Besucher wie ein Magnet anzieht.
  2. der neue Stadtteil Pudong, östlich des Huangpu Flusses. Pudong wurde erst seit 1990 bebaut, entwickelt sich rasant und ist der Wirtschafts- und High-Tech von Shanghai.
  3. Die Luxus Einkaufsstraße Nanjing Road mit Gucci, Prada & Co.
  4. Old City – der alte Stadtteil von Shanghai, hier gibt es traditionelle Food-Märkte mit jeder Menge – sagen wir mal – außergewöhnlichem Essen. Und ich muss euch enttäuschen, davon habe ich leider keine Fotos für euch.
  5. Diverse Tempel, wie z.B. der Jing’an Tempel.

 

Wieso tanzen Chinesen im Park?

Ich wurde ja schon von einer Freundin darauf vorbereitet, dass ich viele tanzende Chinesen sehen werde. Dennoch war ich irgendwie überrascht, dass es dann tatsächlich so war. Was es damit auf sich hat? Das verrate ich euch jetzt natürlich. In den meisten Städten Chinas machen die Bewohner fleißig Morgensport – so auch in Shanghai. Der Morgensport besteht bei den Chinesen aus einer Mischung aus Gymnastik und Tanz.

Aber auch abends sieht man Chinesen in der Öffentlichkeit verschiedenste Übungen machen, die wohl aus dem Qigong stammen.

Qigong ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations und Bewegungsform die über Jahrtausende gewachsen ist; und den Einklang zwischen Körper und Geist fördert. Übrigens: Sogar beim Flug mit Air China wurden wir mit einem Gymnastikvideo zur Bewegung animiert. Eine feine Sache.

Wir haben jetzt eine Krabbe als Haustier

Ok, das ist nicht ganz wahr. Wir hätten eine Krabbe als Haustier haben können. Am letzten Abend in Shanghai haben wir uns nämlich zu einem Fischmarkt aufgemacht. Ich weiß aber leider nicht mehr den Namen von diesem Markt. Schande über mich! Beim Googeln habe ich nur den Zhenru-Fischmarkt gefunden. Also vielleicht war es der, oder auch nicht. Man weiß es nicht. Zu meiner Verteidigung: Ich war nur Begleitung, es war dunkel und ich habe überall nur Fische gesehen. Und auch dort bin ich wieder mal aus dem Staunen nicht heraus gekommen. Mit weit aufgerissenen Augen und o-förmigem Mund habe ich die irrsinnige Menge an Fischen und Krabben bestaunt, die dort zum Verkauf steht.

Mein Freund wollte dann unbedingt eine Krabbe auf die Hand nehmen. Das durfte er auch. Zu ihm war sie auch ganz lieb. Hat ihn mit ihren Glubschaugen angeschaut. Mich hat sie aber sofort gezwickt – da war der Ofen aus. Und als der Händler uns die Krabbe schenken wollte, habe ich laut protestiert. Und so kam Krabbi zurück zu ihren Artgenossen.

Und dann haben wir Krabbenfleisch gegessen. Irgendwie traurig. Aber kein Witz. Hummer kam auch auf den Tisch. Frisch vom Wasserbecken in die Küche und dann auf den Teller. Und das für umgerechnet rund 30 Euro. Ein würdiger Abschied von Shanghai.

Alles Liebe,
Elisabeth

China Naschereien

PS: Wir haben uns natürlich auch schon in Shanghai durch viele tolle Snacks gemampft. Im Bild (von links nach rechts): eine von vielen Oreo-Variationen, Pistazien in Erdhörnchen-Verpackung und chinesischer Schnaps. Ja, ich weiß, Schnaps ist kein Snack.

2 Comments

  1. hallo
    ein wirklich schöner bericht. da bekommt man gleich lust. wir würden gerne nach asien. unser plan wäre 1 woche shanghai und 1 woche tokio. ist 1 woche für shanghai zu lange?

    • Liebe Amalia, leider kann ich dir diese Frage nicht beantworten – da es ein Gastbeitrag ist, #vollsorry viel Spaß bei deinen Reiseplänen. LG, Meli

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