Wer kennt schon Zagreb? Ich mag Kroatien. Bin ich doch in Istrien zum ersten Mal in meinem Leben im Meer geschwommen – und oft sind wir zurückgekehrt nach Rovinj – die pittoreske Stadt an der kroatischen Adriaküste. Doch Zagreb gehörte nicht zu den Orten, die ich UNBEDINGT sehen musste. Im Nachhinein bin ich aber dankbar für die Einladung unserer Freunde, denn so konnten wir die kroatische Hauptstadt und das Umland von Zagreb in der Begleitung von „echten locals“ kennenlernen.
Sehenswürdigkeiten von Zagreb
Da wir nur für 2 Tage in Zagreb waren und auch das Wetter nicht so mitspielte, wie wir es uns gewünscht hätten, haben wir nur einige der Sehenswürdigkeiten von Zagreb gesehen, doch die waren dafür recht imposant. Auf dem Ban-Jelacic Platz im Zentrum der Stadt wird man gleich von der mächtigen Reiterstatue des Ban Jelacic in Empfang genommen, die von Eroberung und Stolz erzählt.
Auch die St. Markuskirche in der Oberstadt von Zagreb ist ein imposantes Gebäude. Das wunderschöne Mosaik auf dem Kirchendach trägt das aktuelle Stadtwappen von Zagreb und das historisch bedeutsame Wappen des Königreiches Kroatien, Slawonien und Dalmatien.
Als wir wieder hinabstiegen ins Zentrum, haben wir diese Szene beobachtet. In einer Kurve wurde eine kleine Kapelle eingerichtet in der die Einheimischen zum Beten hinkommen und Kerzen für ihre Lieben anzünden.
Zagreb muss ich wohl nochmal im Sommer besuchen. Irgendwie hat der Regen eine gewisse Schwere über die Stadt gelegt. Aber die vielen netten Gassen und Cafés laden an warmen Sommernächten durchaus zum Verweilen ein.
Das Umland von Zagreb
Besonders das Umland von Zagreb hat in mir seltsame Gefühle und eine gewisse Traurigkeit hervorgerufen, da wir unter anderem den Heimatort unserer Freunde besuchten. Wenn du eine Schule betrittst, die bombardiert wurde und darin ein einfaches Fußballtor mit einem einsamen Fußball davor liegen siehst – läuft im Kopfkino ein tragischer Film ab – und ein Blick in die Gesichter unserer Freunde geben einem den Rest. Da braucht es keine Worte.
Ich fand es besonders erschreckend, dass ein Krieg der nun fast 20 Jahre vorbei ist noch immer Landstriche beherrschen kann. So wird bei sämtlichen Wäldern vor Tretminen gewarnt – gar nicht daran zu denken, dass Kinder hier unbeschwert spielen können.
Aber die Herzlichkeit der Menschen und ihre Gastfreundschaft waren überwältigend. Kaum betrittst du ein Haus, wirst du gastronomisch versorgt wie Gott in Frankreich. Deftige Küche – das ist klar – aber lecker! Ich erinnere mich noch an die Krautwickel, Mhhhm.
Samobor: Zu Besuch in der Cremeschnittenstadt
Ein ganz entzückendes Städtchen ist Samobor. Ein netter Marktplatz mit unzähligen gemütlichen Kaffeehäusern. Die Stadt ist berühmt für ihre Cremeschnitten, und unsere Freunde meinten, hier gibt es die besten Cremeschnitten im ganzen Land. Und ja wir haben sie probiert – und wir können dem nichts entgegenhalten. Dazu einen Kakao, der so dickflüssig war, dass er eher einem Pudding glich – 2000 Kalorien auf einen Schlag waren das sicher. Aber es war ja so kalt und wir mussten uns warmhalten.
Zagreb wird bestimmt wieder mal auf unserer Urlaubsliste stehen, und dann soll es Sommer sein, die Sonne scheinen und dann möchte ich unbedingt das Museum of Broken Relationships besuchen. Dort werden Zeugnisse schmerzvoller Trennungen sowie Relikte verlorener Lieben gezeigt, eine einzigartige Ausstellung – voll Tragödie und Herzlichkeit zugleich.
Wunderschöne Stadt