Alleine Reisen

Alleine Reisen: Keine Angst vor deiner ersten Solo-Reise

Jeder, der schon allein auf Reisen gegangen ist, kennt die Ängste und Sorgen vor dem ersten Solo-Trip. Die Vorfreude ist groß. Die Aufregung ebenso. Was, wenn ich mich einsam fühle? Wenn ich mich verlaufe? Wenn ich mich überfordert fühle? Das beste Mittel gegen die Angst: darüber reden. Das schafft Klarheit. Darum werfe ich heute einen Blick darauf, wie du mit deiner Angst vorm Alleine Reisen umgehen kannst und habe ein paar Tipps, wie du einen Weg zwischen Freiheit und Gemeinschaft auf Reisen findest.

Allein Reisen: die Angst vor der Einsamkeit

Nur du, dein Reiserucksack und die große weite Welt – das klingt nach Freiheit und Abenteuer. Du sitzt in einem kleinen Café in Marrakech und genießt einen Minztee. Du schläfst in der Wüste unter dem Sternenzelt. Oder du beobachtest den Sonnenuntergang auf einer einsamen Almhütte in den Alpen. Immer der Nase nach und jede Nacht woanders – du kannst tun und lassen, was du möchtest. Ein großartiges Gefühl. Aber auch ein bisschen beängstigend?

Rinnerhütte

Nach der Ankunft kommt die Stille

Vor dem großen Abenteuer gibt es viel vorzubereiten, zu organisieren und zu packen – da kommst du kaum zum Nachdenken. Dann geht es los. Einchecken, auschecken, ab ins Hotel, Airbnb oder Hostel. Du stellst den Rucksack in die Ecke, lässt dich aufs Bett fallen und dann – dann kommt die Stille. Und die kann ziemlich laut sein. Niemand fragt „Was unternehmen wir jetzt?“ Niemand teilt mit dir das erste Essen in der Fremde.

Gut planen, besser ankommen

Damit du nach der Ankunft nicht in ein Loch fällst, ist es eine gute Idee, die ersten Tage besonders gut zu planen, und zwar auch, wenn du sonst eher die Spontaneität liebst. Setze dir ein paar Fixpunkte. Das kann das Restaurant sein, das du nach deiner Ankunft besuchen möchtest, eine Kajaktour oder die geführte Stadttour. Ein wenig Struktur und ein paar schöne Ziele werden dir die Ankunft leichter machen.

Kajakfahren Mauritius

Deine Reise, deine Entscheidung

Wichtig ist, dass du dir immer wieder klar machst, dass Alleine Reisen nicht bedeutet, dass du die ganze Zeit allein sein musst. Du entscheidest, wann und in welcher Form du Gesellschaft suchst. Und wenn du dich mit anderen Menschen wohler fühlst, aber trotzdem deine Freiheit nicht aufgeben willst, dann kannst du dich einer kleinen, offenen Reisegruppe anschließen – entweder für die gesamte Tour oder für einzelne Abschnitte.

Was, wenn ich niemanden finde, mit dem ich mich verstehe?

Vor allem zurückhaltende oder introvertierte Menschen kennen die Angst, keinen Anschluss zu finden. Doch in der richtigen Umgebung und mit den passenden Leuten entstehen schöne Verbindungen meist nebenbei, ohne dass du Smalltalk führen oder Dinge unternehmen musst, auf die du keine Lust hast.

Fremde Menschen, fremdes Land

Meine ersten Schritte beim Alleine Reisen machte ich durch die Teilnahmen an Pressereisen wie z.B. nach Hamburg, Ras Al Khaimah oder Mauritius. Zwar war ich nicht völlig allein unterwegs, doch ich kannte niemanden in der Gruppe. Zum ersten Mal alleine fliegen, fremde Menschen, eine fremde Umgebung, ein eng getaktetes Programm – und trotzdem war es ein geschützter Raum, um das Alleinreisen auszuprobieren. Diese Form des organisierten Reisens bot mir eine sanfte Einführung: Ich war unabhängig, aber nicht isoliert. Diese Erlebnisse haben mir das nötige Selbstvertrauen gegeben, später auch ohne Gruppe, auf eigene Faust und im eigenen Tempo unterwegs zu sein. Darum kann ich Reisen in der Gruppe jedem empfehlen, der organisiert, aber frei die eigene Komfortzone verlassen möchte.

Flexible Gruppenreisen – mehr als ein Kompromiss

Um unterwegs Anschluss zu finden, kann eine Gruppenreise eine gute Option sein. Viele moderne Gruppenreisen setzen auf kleine Gruppen mit ähnlicher Altersstruktur und viel Raum für individuelle Erlebnisse.

Wenn du dein erstes Solo-Reiseabenteuer nicht völlig allein antreten und trotzdem unabhängig bleiben willst, könnte WeRoad das Richtige für dich sein. Hier findest du flexible Gruppenreisen für Alleinreisende, bei denen Freiheit und Gemeinschaft Hand in Hand gehen. Auf Touren nach Altersgruppen hast du Anschluss an Gleichgesinnte und viel Raum für dein eigenes Tempo und spontane Unternehmungen.

Von Marrakech in die Wüste: Atlasgebirge

Sicherheitsbedenken: Was, wenn etwas passiert?

Sobald du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis von deinem Reisevorhaben erzählst, wirst du die ein oder andere Schreckensgeschichte zu hören bekommen. Der eine ist einmal an einem Flughafen irgendwo im Nirgendwo gestrandet. Ein anderer war plötzlich Ausweis und Kreditkarte los. Der nächste hat sich an einem Street-Food-Stand eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Aber die meisten werden sagen, alleine Reisen – das würde ich niemals machen. Warum? Weil sie selbst davor angst haben. Lass dich nicht von der Angst anderer die Freude an deinem Solo-Trip vermiesen.

Ängste als Wegweiser nutzen

Ängste im Hinblick auf Sicherheit auf Reisen sind natürlich berechtigt, und wenn du allein unterwegs bist, wiegen Sicherheitsbedenken doppelt schwer. Wichtig ist, dass du dich von diesen Ängsten nicht lähmen lässt. Betrachte sie lieber als Wegweiser zu einem verantwortungsvollen Verhalten und passenden Maßnahmen:

  • Informiere dich über dein Reiseziel, die dortigen Gesetze und mögliche Gefahren.
  • Meide bekanntermaßen gefährliche Gegenden.
  • Sprich vor Ort mit Einheimischen und lass dir Tipps in puncto Sicherheit geben.
  • Teile Freunden und Familie deine genaue Reiseroute mit – und halte dich an diese.
  • Kopiere deine wichtigen Dokumente und speichere sie in einer Cloud.
  • Verstecke Bargeld an unterschiedlichen Stellen in deinem Reisegepäck.
  • Trage deinen Pass immer am Körper – z.B. in einer Innentasche oder im Brustbeutel.
  • Scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten.
  • Vertraue deiner Intuition und begib dich nicht in unsichere Situationen.

Eine Gruppe gibt Sicherheit. Eine Reisegemeinschaft hilft dir, wenn es um medizinische oder andere Notfälle geht und unterstützt dich nicht zuletzt emotional in schwierigen Situationen. Zudem profitierst du von den Erfahrungen und Perspektiven deiner Mitreisenden.

Der organisatorische Overload

Wie finde ich zu meinem Hotel? Was mache ich, wenn es die ganze Zeit regnet? Wo gibt es das beste Essen? Wer solo auf Reisen unterwegs ist, muss alles selbst entscheiden und organisieren. Das macht auf der einen Seite den Reiz des Allein-Reisens aus. Auf der anderen Seite kann das ganz schön fordernd sein. Ein grober Plan hilft. Lass ausreichend Raum und Zeit für Spontaneität und nutze Reise-Apps, die dir das Leben leichter machen.

Auch hier kann wieder der Anschluss an eine lockere Reisegruppe Orientierung bieten und lässt gleichzeitig ausreichend Freiraum für individuelle Erfahrungen. Vor allem auf deiner ersten Solo-Reise kann das ausgesprochen entlastend sein und dir dabei helfen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Was, wenn ich es einfach nicht genieße?

Da hast du all deinen Mut zusammengenommen. Du hast alles gründlich geplant und durchdacht. Du hast deine Komfortzone verlassen. Vielleicht wirst du die Sorgen vor dem Alleinreisen auch trotz aller Gegenmaßnahmen nicht los und kannst deine Tour einfach nicht genießen.

Nichts ist perfekt – und das ist gut so

In diesem Fall solltest du dir in Erinnerungen rufen, dass keine Reise perfekt ist. Es kann immer Momente der Langeweile oder der Erschöpfung geben. Das Gute daran: Wenn du ohnehin gerade alles blöd findest, hast du wenig zu verlieren. Mach aus der Enttäuschung einen Mutmoment.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, kannst du den anderen erzählen, wie du dich fühlst. Du wirst erleben, wie unterstützend deine Mitreisenden sind. Gemeinsam fällt euch vielleicht etwas Großartiges zur Ablenkung ein. Wenn du ganz allein unterwegs bist, dann setz dich in einem Café an die Bar und klag dem Barista dein Leid. Manch einer soll auf diese Weise schon zum besten kostenlosen Kaffee seines Lebens gekommen sein 😉

Die Erfahrung als Ziel beim Alleine Reisen

Und wenn das alles nichts hilft? Wenn die Reise oder das Ziel einfach nicht so großartig sind, wie du es dir ausgemalt hast? Mit Reinfällen musst du im Leben immer rechnen – ob beim Alleine Reisen oder beim Familienurlaub. Dein Abenteuer ist nicht so, wie du es dir vorgestellt hast, aber du bist aufgebrochen. Du bist um eine Erfahrung reicher. Nun weißt du eben, dass Alleine Wandern in den Alpen nicht dein Ding ist und gehst das nächste Mal lieber Tauchen in Thailand.

Mutig allein, aber nie einsam

Mutig sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mutig sein bedeutet, seine Angst zu überwinden. Und allein zu reisen heißt: Du traust dir etwas zu. Du bist offen für Neues. Aber es heißt nicht, dass du alles allein meistern musst. Dabei kommt es nicht zuletzt auf dein Ziel an. Einen Städtetrip kann man gut allein bewerkstelligen. Wer auf einer Expedition nach Kirgisistan oder Peru die Zivilisation hinter sich lässt, ist in einer Gruppe besser aufgehoben.

Alleine Reisen in Marokko

Ein Land, das mich besonders geprägt hat, ist Marokko. Hier war ich auch bereits alleine unterwegs – durch die Medinas von Fès, über die Gassen von Marrakesch bis in die Weiten der Sahara. Viele schrecken vor Marokko zurück, weil es oft als chaotisch oder unsicher gilt. Aber genau hier kann ich Mut machen: Wer offen, respektvoll und gut vorbereitet reist, wird mit unglaublicher Gastfreundschaft und faszinierenden Erlebnissen belohnt. Natürlich ist es hilfreich, sich vorab mit Kultur und Gepflogenheiten vertraut zu machen. Doch Marokko eignet sich wunderbar für das Alleine Reisen, mit Guide oder auch in Kleingruppen – besonders, wenn du bereit bist, dich auf das Fremde einzulassen. Tipp: In meinem Marokko-Blog kannst du viel über meine Reisen durch Marokko nachlesen.

Marokko Wüstentour

Berberaffen im Ifrane Nationalpark

Alleine reisen, gemeinsam erleben

Wenn du dich nach Abenteuer sehnst, ohne komplett allein losziehen zu wollen, könnte eine Reise mit Gleichgesinnten genau das Richtige für dich sein. Viele Reisende finden in kleinen Gruppen das Beste aus zwei Welten und eine Balance zwischen Freiheit und Verbindung.

Also: Träume groß. Sei offen. Pack deinen Rucksack. Und lass dich von neuen Freunden begleiten. Denn manchmal beginnt Mut mit einem Schritt vor die Tür.

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