Hallstatt zählt zu den bekanntesten Reisezielen Österreichs – und gerade deshalb lohnt sich ein zweiter Besuch. Die Unesco Welterbe Gemeinde bietet abseits der klassischen Fotospots Orte, die du beim ersten Besuch vielleicht übersehen hast, ebenso wie stille Naturerlebnisse, die Hallstatt von seiner ursprünglichen Seite zeigen. Besonders das Wandern rund um Hallstatt eröffnet überraschend ruhige Routen und Spaziergänge durch beeindruckende Landschaften. Ob du einen Tag, ein verlängertes Wochenende oder mehrere Urlaubstage in Hallstatt verbringst: Diese Tipps zeigen dir, wie du Hallstatt aus einer neuen Perspektive entdecken kannst.
1. Themenführung „Hallstatt einmal anders“ – Entdeckungsreise mit Geschmack
Inhaltsverzeichnis
Diese besondere Führung richtet sich an alle, die Hallstatt abseits der Touristenrouten erleben möchten. Begleitet von einem ortskundigen Guide führt dich der Rundgang durch die Gassen des Ortes, vorbei an historischen Gebäuden und versteckten Winkeln, die in keinem klassischen Reiseführer stehen. Im Mittelpunkt stehen dabei kulinarische und kulturelle Stationen, die Hallstatts Identität auf genussvolle Weise vermitteln.
Ein Höhepunkt der Führung ist die Verkostung verschiedener Salzvariationen, die in kleinen Probiereinheiten serviert und fachkundig erklärt werden – darunter etwa Blütensalz, Rauchsalz oder Lavendelsalz. Diese geschmackliche Reise wird ergänzt durch kurze Besuche bei heimischen Handwerksbetrieben, die ihre Türen exklusiv für Teilnehmer der Tour Hallstatt einmal anders öffnen.
- Preis: ca. 46 € pro Person
- Dauer: ca. 2,5 bis 3 Stunden
- Tipp: Frühzeitig anmelden, da die Plätze begrenzt sind
2. Die Kalvarienbergkirche – ein barockes Juwel
Am südlichen Ortsrand, oberhalb der Straße nach Obertraun, thront ein echtes Schmuckstück: die Kalvarienbergkirche. Im frühen 18. Jahrhundert erbaut, beeindruckt sie durch ihre Barockarchitektur. Ein besonderes Detail: Das Dach wurde mit über 24.000 handgeschlagenen Lärchenschindeln gedeckt – ein aufwendiges Restaurierungsprojekt, das das Kleinod vor dem Verfall rettete. Die Kirche ist nicht nur ein kultureller, sondern auch ein spiritueller Ort.
Die Kirche befindet sich unmittelbar beim Parkplatz P1 in Hallstatt. Hier kannst du zum Beispiel deinen Spaziergang durch Hallstatt beginnen und von oben den schönen Ausblick auf den Hallstättersee und den Weltkulturerbe Ort Hallstatt genießen.

3. Besuch in der Hallstätter Keramik-Werkstatt
Von der Geschichte des Salzes geht es weiter zum gelebten Handwerk. In der Hallstätter Keramik-Werkstatt Gschwandtner OG bekommst du einen direkten Einblick in die jahrhundertealte Tradition der regionalen Keramikproduktion. Hier wird jedes Stück von Hand gefertigt und bemalt – ein bewusster Kontrast zur industriellen Massenware.
Besonders spannend ist der direkte Kontakt zu den Inhabern, die dir gerne erklären, welche Techniken sie verwenden. Die Formen und Motive sind eng mit der Natur und der Kultur der Region verwoben. Wer ein besonderes Mitbringsel sucht, wird hier garantiert fündig.
- Ort: Echerntalstraße 17, 4830 Hallstatt
- Öffnungszeiten Werkstatt: Mo–Fr: 8:00–12:00, 13:00–17:00
- Website: www.hallstattkeramik.com
4. Zillenfahrt am Hallstättersee
Wenn das Wetter mitspielt, solltest du am späten Nachmittag eine Zillenfahrt über den Hallstättersee einplanen. Die Zille, ein traditionelles Holzboot mit flachem Boden, wurde früher zum Salztransport auf dem See verwendet – heute dient sie als charmantes Ausflugsboot. Die Firma Navia bietet Fahrten auf dem Hallstätter See an, darunter auch romantische Touren bei Sonnenuntergang.
Du kannst auch eine genussvolle Zillenschifffahrt auf dem See erleben. Eine gemütliche Rundfahrt mit erlesenen Weinen und feinem Käse oder du startest entspannt in den Tag mit einem Zillen-Frühstück direkt auf dem Wasser.
- Start: Anlegestelle Navia, Seeufer Hallstatt
- Dauer: ca. 45–60 Minuten
- Website: www.navia.at
5. Schlechtwetter-Alternative: Thermenbesuch
Sollte das Wetter nicht mitspielen, bietet sich eine entspannter Themenbesuch an: die Salzkammergut-Therme in Bad Ischl (ca. 25 Min. Fahrt) oder das Narzissen Vital Resort in Bad Aussee (ca. 22Min. Fahrt). Die Thermen bieten alles, was du für einen Erholungstag brauchst – Solebecken, Saunen, Infrarotkabinen und großzügige Ruhebereiche.
Die Kombination aus Thermalwasser und Sole erzeugt ein besonders wohltuendes Klima für Körper und Geist. Wer an einem Schlechtwettertag zur Ruhe kommen möchte, findet hier die perfekte Umgebung.
6. Wildromantische Echerntal-Rundwanderweg
Nur etwa 30 Gehminuten vom Zentrum entfernt beginnt im Ortsteil Echerntal der wunderbare Echerntal Rundwanderweg, der die stille und naturnahe Seite von Hallstatt zeigt. Der Weg startet beim sogenannten „Babylon“, einem kunstvollen Holz-Pavillon.
Von hier aus führt dich der ca. 1,5-stündige Weg durch eine wilderomantische Landschaft: Du passierst beeindruckende Gletschermühlen, den historischen Gletschergarten sowie den Waldbachstrub-Wasserfall. Besonders an regnerischen Tagen zeigt sich die Gegend von ihrer eindrucksvollsten Seite, wenn das Schmelzwasser in die Kaskaden stürzt.
- Start: Echerntalstraße – „Babylon“
- Dauer: ca. 1,5 Stunden
- Tipp: Feste Schuhe mitnehmen, Weg kann rutschig sein!

7. Wanderung zur Hirschaualm
Die Hirschaualm erreichst du auf einer wenig begangenen Route, die dich über schattige Waldwege zu einer idyllisch gelegenen Alm auf ca. 1.250 m führt. Du kommst auch an der Kalvarienbergkirche vorbei. Die Wanderung dauert rund 1,5 bis 2 Stunden und eignet sich gut für alle mit durchschnittlicher Kondition. Oben angekommen erwartet dich ein einzigartiger Blick auf den südlichen Hallstättersee. Die Alm ist nicht bewirtschaftet, daher empfiehlt es sich, eine kleine Jause im Rucksack mitzunehmen.
Startpunkt: Ortsende Hallstatt (Nähe Friedhof)
Dauer: ca. 3–4 Stunden hin und retour
8. Für Geübte und Gipfelstürmer: die Simonyhütte
Für sportliche Bergfreunde ist die alpine Wanderung zur Simonyhütte ein absolutes Highlight. Die Hütte liegt auf 2.203 Metern unterhalb des Dachsteingletschers. Der Weg dorthin erfordert gute Kondition, Trittsicherheit und Ausdauer – je nach Route solltest du 5–7 Stunden (hin und retour) einplanen. Belohnt wirst du mit einer einzigartigen Hochgebirgslandschaft, weiten Gletscherblicken und einem urigen Hüttenflair. Übernachten kannst du auf Wunsch ebenfalls auf der Hütte – Voranmeldung nötig!
- Startpunkt: Talstation Dachstein-Krippenstein (Obertraun)
9. Ewige Wand: Höhen- und Sagenweg
Die Ewige Wand in Bad Goisern (ca. 20 km entfernt) ist seit langem ein beliebtes Ziel für Ausflüge. Bereits 1956 wurden zwei Tunnel in den Fels geschlagen, die das Wandern dort zu einem besonderen Abenteuer machen. Obendrein wird man mit einem beeindruckenden Ausblick auf die umliegende Bergwelt und den Hallstättersee belohnt. Der Höhen- und Sagenweg bei der Ewigen Wand in Bad Goisern ist ein besonderes Erlebnis für Groß und Klein. Der Wanderweg verläuft ohne große Steigungen und ist daher leicht begehbar.
10. Gosauseen und Hohe Holzmeisteralm
Wenn du Zeit hast, lohnt sich ein Ausflug zu den nahen Gosauseen. Sie sind nur 20 km mit dem Auto entfernt. Vom Vorderen Gosausee hast du einen atemberaubenden Blick auf den Dachsteingletscher. Eine Wanderung zum Hinteren Gosausee lohnt sich, weil dort am Fuße des Dachsteins eine gemütliche Almhütte, die Hohe Holzmeisteralm, auf dich wartet.


Hallstatt abseits der Touristenströme
Hallstatt überrascht beim zweiten Blick mit Vielfalt, Ruhe und Tiefe. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt weit mehr als ein schönes Fotomotiv: ein echtes Stück lebendiger Kultur im Herzen des Salzkammerguts abseits der gängigen Hallstatt-Sehenswürdigkeiten. Übrigens: Hallstatt im Winter ist auch eine gute Idee, da ist es viel ruhiger und der Ort zeigt sich von seiner stillen Seite.