Mit dem Glacier Express durch die Schweizer Alpen © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf

Mit dem Glacier Express durch die Schweizer Alpen

Beim Gedanken an die Schweiz tauchen oft Bilder von schneebedeckten Berggipfeln, tiefen Schluchten und glitzernden Seen auf. Viele dieser traumhaften Ansichten lassen sich aus nächster Nähe bestaunen, wenn man sich für eine Fahrt mit dem legendären Glacier Express entscheidet. Dieser Panoramazug verbindet St. Moritz und Zermatt und legt dabei eine Strecke zurück, die landschaftlich ihresgleichen sucht. Der Glacier Express nutzt die Bahnnetze der Rhätischen Bahn und der Matterhorn-Gotthard-Bahn und führt durch die Kantone Graubünden, Uri und Wallis. Wo sonst bietet sich die Gelegenheit, über mehrere Stunden hinweg durch unberührte Alpenwelten zu gleiten und all die Anblicke zu genießen, die sich rechts und links der Schienen eröffnen?

Eine Reise, die entschleunigt

Der Glacier Express gilt als der langsamste Schnellzug der Welt. Das mag auf den ersten Blick widersprüchlich klingen, hat jedoch einen ganz eigenen Zauber. Statt eines raschen Wechsels von Station zu Station erfolgt das Vorankommen in gemächlichem Tempo. Tunnel, Viadukte und enge Bergtäler werden auf diese Weise so durchquert, dass es möglich ist, den Blick aus den großen Panoramafenstern in aller Ruhe schweifen zu lassen.

Dabei entsteht eine Form von Entschleunigung, die im hektischen Alltag oft fehlt. Viele Reisende, die zum ersten Mal in den Glacier Express steigen, machen es sich in den komfortablen Sitzpolstern gemütlich und stellen fest, wie wohltuend dieses langsame Unterwegssein sein kann. Das Rattern der Schienen und die vorbeiziehende Landschaft laden zum Abschalten ein.

Ein Hauch von Nostalgie

Der Glacier Express wurde 1930 in Betrieb genommen und hat sich seitdem stark gewandelt. Früher war es noch etwas Besonderes, in dieser entlegenen Bergwelt überhaupt eine Bahnverbindung zu haben. Heute ist der Zug technisch auf dem neuesten Stand und überrascht mit modern gestalteten Wagen, die dank riesiger Panoramafenster spektakuläre Ausblicke ermöglichen. Gleichzeitig haftet ihm jedoch ein nostalgischer Charme an, der das Gefühl vermittelt, eine Zeitreise in die Epoche des eleganten Bahnreisens zu unternehmen.

Historische Aufnahme © Glacier Express, Archiv RhB
Historische Aufnahme © Glacier Express, Archiv RhB

Das sanfte Rollen durch die Alpen, die mit Sorgfalt gedeckten Tische und die Aussicht, während der Fahrt ein serviertes Menü zu genießen, passen zum nostalgischen Flair. Dabei ist auch klar, dass längst nicht alles an früherer Bahntechnik romantisch war, doch das Bewusstsein für entschleunigtes Reisen ist geblieben.

Glacier Express Preise Tickets und Sitzplatzreservierung

Wer den Glacier Express erleben möchte, sollte sich frühzeitig um eine Fahrkarte bemühen, besonders in der Hochsaison. Eine Online-Reservierung ist unkompliziert und sorgt dafür, dass ein Platz im gewünschten Panoramawagen garantiert ist. Dass die Preise höher liegen als bei einer normalen Zugfahrt in der Schweiz, liegt an der speziellen Ausstattung und der Einzigartigkeit dieses Angebots.

Was kostet eine Fahrt mit dem Glacier Express?

Der Glacier Express Ticket Preis hängt von der Klasse ab, für die du dich entscheidest. Es gibt 2. Klasse, 1. Klasse und Excellence Class. Letztere ist die Luxusvariante, die viel Platz und vollen Kulinarik-Service bietet. Die Glacier Express Unterschiede 1. und 2. Klasse findest du in erster Linie in der großzügigeren Anordnung der Sitze und der Gästefrequenz. Wenn du Wert auf Komfort, Ruhe und Platz legst, ist die 1. Klasse lohnenswert. Die Sitze sind breiter und bequemer, die Beinfreiheit ist großzügiger und dank der 2+1-Sitzanordnung hat man mehr Platz. Wenn du hingegen auf das Budget achtest, bietet auch die 2. Klasse ein tolles Erlebnis. Die Sitzanordnung ist hier 2+2, also etwas enger, und auch die Sitze sind schmaler. Einen spektakulären Panorama-Ausblick hast du in allen Klassen.

Es besteht die Möglichkeit, nur Teilstrecken zu buchen oder die gesamte Strecke von St. Moritz bis Zermatt (bzw. umgekehrt) zu befahren. Das komplette Erlebnis dauert dabei rund acht Stunden. Viele empfinden es als kostbare Auszeit: ein ganzer Tag, um in eine entschleunigte Welt einzutauchen und verschiedene Regionen zu durchqueren, die sonst nur mühsam per Auto oder Wanderweg erreichbar wären.

Kulinarische Genüsse an Bord

Während der Fahrt bietet sich die Gelegenheit, an Bord ein mehrgängiges Menü zu genießen oder kleinere Speisen und Getränke zu bestellen. In einem Panoramazug durch die Bergwelt zu rollen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen, ist eine Erfahrung, die für viele zum Höhepunkt der Reise wird. Wer eine größere Mahlzeit bevorzugt, kann vorab ein Menü buchen, andere gönnen sich vielleicht nur einen Kaffee oder ein Stück Kuchen. Ein Blick in die Glacier Express Speisekarte lohnt sich.

Excellence Class © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf
Excellence Class © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf

Die Aussicht, während das Gebirge vorbeizieht, ein Glas Wein zu trinken, hat durchaus ihren Reiz. Nicht wenigen Reisenden kommt dabei der Gedanke, dass Reisen einst so gewesen sein muss: gemächlich, mit Zeit für ein Gespräch oder einen Blick in ein Buch, das man schon lange lesen wollte, begleitet von feinen Speisen.

Glacier Express Streckenverlauf mit seinen atemberaubenden Stationen

Der Glacier Express verläuft zwischen den berühmten Ferienorten St. Moritz und Zermatt. Auf dem Weg liegen Stationen wie Chur oder Andermatt, die als charmante Zwischenziele geeignet sind. Vor allem Chur, als älteste Stadt der Schweiz, besticht mit einer verwinkelten Altstadt und historischer Atmosphäre. Auch Andermatt hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten alpinen Ferienort entwickelt, der im Winter Skifahrer anzieht und im Sommer Wanderer und Naturfreunde begeistert.

Wer die volle Strecke durchfährt, passiert mehrere landschaftliche Highlights. Besonders eindrucksvoll ist etwa die Rheinschlucht, auch Ruinaulta genannt, mit ihren fast surreal anmutenden Felswänden. Der Zug schlängelt sich hier inmitten einer Schlucht, die manchmal „der Grand Canyon der Schweiz“ genannt wird. Weitere Höhepunkte sind der Oberalppass, der höchste Punkt der Strecke in über 2.000 Metern Höhe und das Landwasser-Viadukt, eine 65 m hohe und 136 m breite Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1901.

Rheinschlucht, Ruinaulta © Jan Huber, Unsplash
Rheinschlucht, Ruinaulta © Jan Huber, Unsplash
Landwasser-Viadukt, © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf
Landwasser-Viadukt, © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf

3 Tage Glacier Express mit Zwischenstopps

Der Glacier Express kann auch in Teilabschnitten genossen werden. Wer beispielsweise nur von Chur nach Brig fahren möchte, erhält einen umfangreichen Einblick in die Bergwelt, ohne acht Stunden unterwegs zu sein. Ein Zwischenstopp in Andermatt bietet die Gelegenheit, noch ein oder zwei Tage in der alpinen Höhe zu verbringen und bei einer Wanderung oder einem Stadtbummel die Umgebung näher kennenzulernen.

In Brig lohnt es sich, den Stockalperpalast zu besuchen und durch die malerischen Gassen zu schlendern. Anschließend lässt sich die Fahrt fortsetzen, um schließlich in Zermatt einzutreffen. Dort ragt das Matterhorn in eindrucksvoller Pyramidenform über den Ort hinaus. An Tagen mit guter Sicht entsteht schnell der Wunsch, den Berg aus verschiedenen Perspektiven zu entdecken.

Stockalperpalast © Daniel R, Unsplash
Stockalperpalast © Daniel R, Unsplash
Zermatt © Daniel Cox, Unsplash
Zermatt © Daniel Cox, Unsplash

Vor allem in entlegenen Regionen der Alpen, wo die Zugstrecke entlangführt, ist eine zuverlässige Online-Verbindung nicht selbstverständlich. Doch viele möchten bereits während der Reise Eindrücke teilen oder Informationen zu Wetter und Wanderrouten abrufen. Für solche Zwecke bietet sich eine eSim Schweiz an. Wer seine schönsten Panorama-Fotos direkt veröffentlichen möchte, profitiert von stabilem Netz, das nicht auf teures Roaming angewiesen ist.

Der Glacier Express verkehrt ganzjährig

Jede Saison zaubert andere Stimmungen in die Schweizer Alpen. Im Winter sorgen schneebedeckte Hänge, gefrorene Wasserfälle und tief verschneite Bergdörfer für einen besonders ruhigen, mystischen Anblick. Im Frühjahr kann es passieren, dass in den Tälern bereits das frische Grün durchschimmert, während auf den Gipfeln noch Schnee liegt. Der Sommer präsentiert sich in satten Farben, mit blühenden Wiesen und klaren Bergseen, während der Herbst durch seine goldgelben Lärchen und Nebelschwaden begeistert.

Wer auf volle Züge verzichten möchte, vermeidet Hochsaison-Termine wie Weihnachten, Neujahr und die Sommerferien. Dann sind Sitzplätze leichter zu reservieren und die Fahrt lässt sich spontan oder in aller Ruhe angehen.

Ausklang in Zermatt oder St. Moritz

Das Ziel der Fahrt ist entweder Zermatt oder St. Moritz, je nach gewählter Richtung. Beide Orte besitzen ihren eigenen Charme. Zermatt besticht durch das Matterhorn, einen der berühmtesten Berge der Welt und lädt zu Wanderungen oder Bergtouren ein. St. Moritz wiederum versprüht ein ganz eigenes Flair, das von mondän bis naturverbunden reicht.

Matterhorn © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf
Matterhorn © Glacier Express AG, Stefan Schlumpf

In beiden Fällen eröffnet sich nach der Ankunft ein weiteres Spektrum an Aktivitäten. Ob Wanderwege, Skigebiete, Cafés, Gourmetrestaurants oder Eislaufplätze im Winter – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die gewonnenen Eindrücke zu vertiefen. Für viele Reisende endet die Tour damit nicht an einem Bahnhof, sondern wird zum Ausgangspunkt für ein verlängertes Abenteuer in den Schweizer Alpen.

Wer seine Reise mit einem urbanen Kontrast beginnen oder abschließen möchte, dem sei ein Besuch in Zürich empfohlen – der größten Stadt der Schweiz. Mit ihrer Mischung aus historischem Charme, moderner Architektur und einer lebendigen Kulturszene bildet sie den idealen Gegenpol zur Alpinregion des Landes.

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